Die PCP-Gruppe stellt den Betrieb aufgrund fehlender Finanzierung vorläufig ein. Noch im Frühling hatte Steg Eletronics, das zur Gruppe gehört, weitere Filialen eröffnet.
"Mit grossem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass die Fortführung unseres Betriebes derzeit nicht mehr möglich ist", heisst es auf der Website von Steg Electronics, das wie Techmania und PC Ostschweiz zur PCP.com-Gruppe gehört. Die Suche nach Lösungen sei erfolglos geblieben.
Voraussichtlich müsse in den "kommenden Tagen die Bilanz deponiert werden", schreibt die Gruppe in einer Mitteilung. Aufgehobene Kreditlimiten hätten das Unternehmen in "Liquiditätsengpässe gebracht" und die Suche nach Lösungen sei erfolglos geblieben.
17 Filialen und alle Onlineshops geschlossen, 130 Jobs gefährdet
Die Schliessung umfasse alle Onlineshops sowie 17 Filialstandorte und die Zentrale in Schaffhausen. Zusammen mit dem Logistikunternehmen Columbus.net seien in der Schweiz rund 80 Arbeitsplätze gefährdet, zusätzlich kämen 50 weitere Jobs in Radolfzell (D) und in Bratislava (SVK) dazu.
Bis vor wenigen Monaten sei im Unternehmen alles "nach Vorgabe" gelaufen. Im Frühling hatte beispielsweise Steg Electronics sogar noch weitere Filialen eröffnet. Und es habe ein positives Jahresergebnis erwartet werden können. Doch "innert kurzer Zeit reduzierte ein Kreditversicherungsunternehmen Kreditlimiten in Millionenhöhe", heisst es vom Konzern. "Im August folgte sogar die Auflösung der gesamten Limite in Höhe von 7 Millionen Franken."
Wie das 'IT Magazine' exklusiv schreibt, ist die Kreditlimite Anfang April dieses Jahres von 7 auf 4 Millionen und später eben vollständig gekündigt worden. Verantwortlich dafür sei der Kreditversicherer Allianz Trade, welcher für die PCP-Gruppe die Lieferantenkredite rückversichert hatte.
Verschiedene Varianten zur Fortführung ohne Erfolg geprüft worden
Dieser Entscheid sei in dieser Höhe und Kurzfristigkeit "nicht nachzuvollziehen", sagt Unternehmensgründer Lorenz Weber. Man sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Das Unternehmen bedauere die Umstände sehr und wolle so "gut wie möglich mit der Situation umgehen". Dies, weil es nun "zu spät sein dürfte".
In den letzten Wochen seien alle Varianten zur Fortführung geprüft worden. "Wir hatten einen Vorschlag zur Erhöhung des Eigenkapitals ausgearbeitet", so Weber. Dieser habe jedoch "aufgrund des unkoordinierten Vorgehens einzelner Parteien" nicht umgesetzt werden können.
Eigenen Angaben zufolge erwirtschaftete die PCP-Gruppe zuletzt einen Umsatz von "über 100 Millionen Franken".